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Der Spitzname passt. %u201eWir haben hier ein komplexes, fahrendes Schloss %u2013 eine kleine, authentische Welt f%u00fcr sich%u201c, sagt auch Moritz Geissmann. Die beiden k%u00f6niglichen Wagen sind die pr%u00e4chtigsten des Hofzuges. Seinerzeit geh%u00f6rten dazu noch ein Salonwagen f%u00fcr den Reisekommiss%u00e4r und das Gefolge, Dienerschafts-, Heiz-, Gep%u00e4ck- und K%u00fcchenwagen.Erbaut wurde der k%u00f6nigliche Salonwagen 1860 bei der Firma Klett & Comp. in N%u00fcrnberg im Auftrag von Ludwigs Vater Maximilian II. %u201eUrspr%u00fcnglich %u00e4hnelte er einem normalen Reisezugwagen%u201c, sagt Stefan Ebenfeld. Die pomp%u00f6se Umgestaltung war die Idee von Ludwig II., der das Fahrzeug mit seiner Thronbesteigung 1864 erbte. Zun%u00e4chst aber lie%u00df er 1865 den pr%u00e4chtigen Terrassenwagen neu bauen, ebenfalls in N%u00fcrnberg. Derart ausgestattet, unternahm der junge K%u00f6nig 1866 mit dem Hofzug seine Frankenreise. Ein Triumphzug: Er gewann die Herzen der Franken, die nach dem verlorenen Krieg gegen die Preu%u00dfen das Vertrauen in Bayerns Herrschaft verloren hatten.%u201eDurch die Restaurierung wurde uns bewusst, dass die Fahrzeuge einerseits monumental erscheinen, andererseits %u00e4u%u00dferst filigran und zerbrechlich sind. Ihr weiterer Erhalt bleibt auch in der Zukunft eine gro%u00dfe Herausforderung.%u201cStefan Ebenfeld, Teamleiter Sammlungen des DB MuseumsRote Seide im goldenen Rahmen: Der Farbton des Seidenstoffs istdas Ergebnis einer sorgf%u00e4ltigenAuswahl anhand verschiedenerFarbmuster unter Ber%u00fccksichtigung der k%u00fcnftigen Ausstellungslichtverh%u00e4ltnisse.Deutsche Bahn Stiftung | Menschen24