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                                    Doch das war anno 1868, und selbst die gr%u00f6%u00dfte Kostbarkeit ist nicht immun gegen den Zahn der Zeit. Staub tr%u00fcbte den Glanz. Vergoldungen bl%u00e4tterten ab. Dazu die Motten! Selbst den feinen Sitzbezug des k%u00f6niglichen Toilettenstuhls knabberten sie an. Mehr als 70 Jahre sind nach der letzten Renovierung des Salonwagens vergangen. Auch der kostbare Terrassenwagen ben%u00f6tigt eine Frischekur.2024 ist es soweit: Die umfassende Restaurierung der beiden k%u00f6niglichen Prachtwagen beginnt. Unter der Leitung von Julia Kn%u00f6pfle-Richter, Restauratorin des DB Museums, macht sich ein Team von sieben eigens daf%u00fcr beauftragten Spezialist:innen ans Werk, darunter Restaurator:innen mit den Fachgebieten Textilien, Gem%u00e4lde, Skulptur, Holz und M%u00f6bel. Wichtig f%u00fcr die gr%u00fcndliche Reinigung der beiden Wagen von innen und au%u00dfen ist der besondere Tensidschaum, den Moritz Geissmann mitentwickelt hat. Dank seines geringen Feuchtigkeitsgehalts ist er %u00e4u%u00dferst materialschonend. Nach einer kurzen Einwirkzeit saugt ihn der Restaurator mit einem Spezialger%u00e4t ab %u2013 zusammen mit dem Schmutz, der sich im Laufe der Jahrzehnte angesammelt hat. Die letzten Reste werden per Hand mit einem Mikroporenschwamm entfernt. Und die Original-Vergoldung gl%u00e4nzt wie neu.Zwei Spritzen werden aneinandergekoppelt. Ein Milliliter eines Spezialtensids wird durch das wechselnde Aufziehen in die Spritzen mit Luft versetzt. Es entsteht ein stabiler dichter Schaum mit kleiner Blasengr%u00f6%u00dfe.Deutsche Bahn Stiftung | Menschen24
                                
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